Erziehung ohne Schimpfen klingt ein bisschen wie: „Ich backe Kuchen ohne Zucker“ oder „Ich bringe Kinder ins Bett, ohne dass jemand Durst hat, Hunger hat, noch mal pipi muss oder ein existenzielles Gespräch über Dinosaurier führen will.“

Kurz: möglich – aber ganz schön sportlich.

Du willst dein Kind liebevoll begleiten, ihm Sicherheit geben und weder zu locker noch zu streng auftreten. Gleichzeitig soll dein Kind bitte die Zähne putzen, Gemüse essen, pünktlich in Kita oder Schule auftauchen, Hausaufgaben machen und sich mit Geschwistern vertragen.

Und du selbst jonglierst Job, Haushalt, Termine und vielleicht den fünften Wäscheberg des Tages. Da ist die Geduld manchmal kleiner als die Sockenschublade deines Kindes.

Und dann kommen diese herrlich-magischen Momente: Du sagst etwas – und dein Kind hört einfach nicht auf dich. (Also, vielleicht hört es schon. Aber es reagiert nicht. Oder es reagiert… kreativ. Oder es wird richtig wütend.)

Du wiederholst dich, deine Stimme wird lauter, der Puls steigt, und plötzlich bist du mitten im Schimpf-Modus. Kurzfristig funktioniert’s, das Ärgern des Geschwisters hört auf. Aber zehn Minuten später? Level Restart.

In diesem Blogbeitrag verrate ich dir, wie du auch ohne Donnerstimme, Strafpredigt oder „Ich-zähle-jetzt-bis-drei“-Weltrekord zu einem entspannteren Familienalltag kommst. Du lernst, was du statt Schimpfen sagen kannst.

Ganz ohne pädagogische Gedichtanalyse oder zehn Wochen Achtsamkeits-Retreat. (Aber mit viel wissenschaftlichem Hintergrundwissen und evidenzbasierten Erziehungsmethoden.)

4 Gründe, warum meckern und schimpfen nicht funktionieren

Es ist völlig verständlich, dass du möchtest, dass deine Kinder auf dich hören. (Du willst ja keine Mondmission leiten, sondern einfach nur Schuhe an, Zähne putzen, Jacke zu.)

Die schlechte Nachricht: Unfreundliche Anweisungen und Schimpfen haben ungefähr die gleiche Wirkung wie „Sei leise!“ zu deinem Staubsauger zu sagen. Bringt erstaunlich wenig.

Wenn du ab und zu schimpfst und euer Familienalltag trotzdem läuft wie ein frisch geöltes Fahrrad – wunderbar! Dann musst du nichts ändern.
(Und ganz ehrlich: Niemand muss perfekt sein. Eltern dürfen Menschen sein.)

Aber falls du das Gefühl hast, dass Erklärungen, Meckern oder die weltberühmte „Ich-zähle-bis-drei“-Technik wenig bringt, dann lass mich dir kurz verraten, warum:

1. Schimpfen ist eine Strafe – und Strafen bringen kein neues Verhalten bei

Schimpfen ist eine Form der Bestrafung. Ähnlich wie Moralpredigten, Schreien, „logische Konsequenzen“ oder Auszeiten. Natürlich ist Schimpfen weniger schlimm als psychische oder körperliche Gewalt als Erziehungsmittel, aber es gehört zur gleichen Kategorie: Es ist für dein Kind unangenehm, und du hoffst, dass dieses Unangenehme dazu führt, dass dein Kind etwas lernt oder ein Verhalten beendet.

Die Annahme dahinter lautet: „Wenn es sich schlecht anfühlt, macht das Kind es nicht mehr.“

Doch diese Idee stimmt nicht. Forschung zeigt klar: Bestrafung bringt Kindern nicht bei, wie sie es besser machen können. Sie vermittelt keine Fähigkeiten. Stattdessen führt sie häufig zu Frust, Widerstand und einem angespannten oder belasteten Vertrauensverhältnis.

2. Schimpfen nutzt sich ab – Eltern müssen lauter werden, damit es „wirkt“

Meckern, Schimpfen und andere Formen der Bestrafung verlieren mit der Zeit an Wirkung. Kinder gewöhnen sich daran – ein bisschen so, wie man irgendwann das Ticken einer Uhr nicht mehr hört oder den Staubsauger im Nebenraum ausblendet.

Also werden Eltern lauter, bestimmter oder drohen mit größeren Konsequenzen. Eine Negativspirale beginnt: Damit das Schimpfen überhaupt noch „wirkt“, muss es jedes Mal ein bisschen mehr sein.

Und diese Spirale kann Eltern an einen Punkt führen, an dem sie Dinge sagen oder tun, die sie eigentlich nie wollen. Vielen passiert das nicht, weil sie „schlechte Eltern“ sind, sondern weil Schimpfen schlicht und einfach kein gutes Werkzeug ist.

3. Kinder übernehmen, was sie hören – Schimpfen sorgt für mehr Schimpfen

Kinder lernen nicht nur aus Erklärungen, sondern vor allem durch Beobachtung. Sie orientieren sich an dem, was du vorlebst: Wie löst Mama Konflikte? Wie geht Papa mit Fehlern um? Wie spricht man, wenn man wütend ist?

Wenn Kinder regelmäßig angeschimpft werden, lernen sie: „So redet man miteinander, wenn etwas nicht passt.“

Und genau das geben sie weiter – an Geschwister, Freundinnen, Freunde oder später in der Schule. Und auch zurück an dich!

  • Eltern schimpfen → Kind wird wütend → Kind schimpft zurück oder mit anderen
  • Kind schimpft → Eltern fühlen sich respektlos behandelt → noch mehr Schimpfen

Das Ergebnis ist das Gegenteil von dem, was wir uns wünschen: Statt mehr Kooperation entstehen Streit, Trotz, lauter werdende Stimmen und eine angespanntere Beziehung.

Kinder lernen durchs angeschimpft werden zwar, wie man schimpft – aber nicht, wie man Konflikte friedlich löst oder welches Verhalten stattdessen angebracht wäre.

4. Schimpfen gibt Aufmerksamkeit – und verstärkt ungewolltes Verhalten

Aus evolutionärer Sicht sind soziale Interaktion und Aufmerksamkeit überlebenswichtig. Babys und Kinder konnten nur überleben, wenn Erwachsene auf sie reagierten: füttern, schützen, trösten, Nähe geben. Und auch nur mit sozialer Interaktion konnten Kinder Neues lernen, was wichtig warum fürs spätere Überleben.

Allein und unbeachtet zu sein war gefährlich, also hat das Kindergehirn sich eine einfache Regel gemerkt:

Negative Aufmerksamkeit ist immer besser als gar keine.

Und Schimpfen ist eine sehr intensive Form von Aufmerksamkeit: Blickkontakt, Emotion, Tonfall, Körperhaltung? Alles ist auf „Maximum“.

Das bedeutet im Alltag:

  • Kind macht Blödsinn → Eltern schimpfen → volle soziale Interaktion
  • Kind spielt ruhig und friedlich → niemand reagiert

Rate mal, welche Version das Gehirn abspeichert?

Richtig: Die, bei der etwas passiert.

So verrückt es klingt: Schimpfen kann genau das Verhalten stabil halten, das du eigentlich reduzieren willst.

Schimpfen ist eine Form von Bestrafung

Schimpfen gibt negativen Verhaltensweisen intensive Aufmerksamkeit

Du redest zum tausendsten Mal: „Bitte zieh deine Schuhe an.“
Kind: nichts.
Du versuchst es nochmal freundlich.
Kind: immer noch nichts.
Du erhöhst die Lautstärke um exakt eine genervte Oktave.
Kind: „Jaaaahaaa!“ – aber die Schuhe liegen trotzdem einsam im Flur.

Und dann passiert das Wunder: Du schimpfst – und plötzlich geht’s!
Als hätte dein Kind erst im Schimpf-Modus WLAN-Empfang.

Viele Eltern denken dann: „Na toll. Ohne Schimpfen hört das Kind einfach nicht.“
Aber das stimmt nicht. Die Wahrheit ist viel simpler (und ziemlich unfair):
Kinder reagieren verstärkt auf das, was am meisten Aufmerksamkeit, Drama und Energie hat. Und Schimpfen hat leider genau das.

Die gute Nachricht: Man kann diese Energie genauso gut auf erwünschtes Verhalten setzen – und plötzlich funktioniert das Ganze ohne Gemecker, ohne Stress und ohne schlechtes Gewissen. Das nennt sich die Methode der positiven Gegenteile.

Diese Methode macht Schimpfen überflüssig

Die Alternative zum Schimpfen? Statt dich nur darauf zu konzentrieren, was dein Kind nicht tun soll, richtest du deinen Blick auf das Verhalten, das du wirklich sehen möchtest.

Und dieses Verhalten bekommt dann die Aufmerksamkeit, die sonst oft das Problemverhalten erhält.

So ist es ja meistens:

  • Wenn dein Kind schreit, erklärst du minutenlang, warum es das nicht soll.
  • Wenn dein Kind leise spricht, geht das fast unbemerkt vorbei.
  • Wenn es die Schwester ärgert, wird diskutiert.
  • Wenn es freundlich spielt, sagst du meist nichts.

Für das Gehirn deines Kindes bedeutet das: „Ärgern lohnt sich mehr. Da passiert was.“

Die Methode der positiven Gegenteile dreht diese Logik einfach um. Du gibst dem erwünschten Verhalten mehr Aufmerksamkeit, mehr Worte, mehr Kontakt.

Jedes Mal, wenn dein Kind sich ruhig, freundlich oder kooperativ verhält, zeigst du Interesse, benennst, was gut läuft, und freust dich darüber.

  • Wenn dein Kind schreit, machst du kurz was anders.
  • Wenn dein Kind leise spricht, hörst du ihm aufmerksam zu und lobst es begeistert, wie angenehm sich das leise Sprechen anhört.
  • Wenn es die Schwester ärgert, spielst du kurz mit dem geärgerten Kind etwas. (Dein ärgerndes Kind bekommt kurz weniger Aufmerksamkeit.)
  • Wenn dein Kind freundlich spielt, lobst du dein Kind, wie schön ruhig es spielt und dass die Spielidee eine gute war.

Und genau das führt dazu, dass dein Kind dieses Verhalten häufiger zeigt. Nicht, weil es Angst hat, nicht weil es Schimpfe vermeiden will, nicht weil es bestraft wird. Sondern weil sich Freundlichkeit, Kooperation und Ruhe für es lohnen.

Studien zeigen deutlich: Es ist viel wirksamer, den positiven Verhaltensweisen deines Kindes Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu loben. Dadurch werden die negativen Verhaltensweisen automatisch weniger. Und das Beste daran: Schimpfen und andere Formen der Bestrafung helfen entweder gar nicht oder nur sehr kurzfristig.

Die Methode der positiven Gegenteile sorgt hingegen für dauerhafte Verhaltensänderungen – und für einen deutlich friedlicheren Familienalltag.

Erziehung ohne Schimpfen ist nicht einfach

Ich gebe zu: Die Methode der positiven Gegenteile klingt im ersten Moment völlig unlogisch. Und manchmal sogar realitätsfern.

Unser Gehirn ist nämlich darauf programmiert, Negatives stärker wahrzunehmen als Positives. Dieses Phänomen nennt man Negativitätsverzerrung.

Früher war es überlebenswichtig: Wer Gefahren schneller bemerkte, hatte bessere Chancen, zu überleben. Heute sorgt dieser Mechanismus allerdings dafür, dass wir im Familienalltag vor allem das sehen, was stört. Das, was gut läuft, geht einfach unter.

Als leicht gestresste dreifache Mama kenne ich das nur zu gut:

  • Spielen die Kinder friedlich? „Ah, endlich Ruhe!“ Ich atme durch und genieße die Pause.
  • Streiten sie oder machen Quatsch? ZACK! Reflex: eingreifen, schimpfen, schlichten.

Diese automatische Fokussierung auf das Negative führt dazu, dass wir viel schneller bestrafen, statt einmal kurz durchzuatmen und die Situation anders zu betrachten. Gleichzeitig übersehen wir haufenweise positive Momente: die leisen, kooperativen, freundlichen.

Aber hier liegt die große Chance: Sobald dir bewusst wird, dass dein Gehirn dich in diese Richtung schubst, kannst du anfangen, aktiv gegenzusteuern. Du kannst lernen, positives Verhalten bewusst wahrzunehmen und zu verstärken.

Ja, es braucht etwas Übung.

Ja, es fühlt sich anfangs ungewohnt an.

Aber die Veränderung ist riesig für das gesamte Familienklima.

In 3 Schritten zur Erziehung ohne Schimpfen

Erziehung ohne Schimpfen klappt am besten, wenn du deinem Kind nicht nur sagst, was es lassen soll, sondern klar sagst, was es stattdessen tun kann.

„Hör auf damit!“ ist für Kinder oft zu ungenau.
„Lauf nicht weg!“ auch.
Aber „Bleib bitte neben mir!“? Damit können Kinder etwas anfangen.

Genau das machen positive Gegensätze: Sie verwandeln störendes Verhalten in eine klare, freundliche Alternative, die dein Kind direkt umsetzen kann.

Mit drei einfachen Schritten kannst du deinem Kind helfen, genau diese alternativen Verhaltensweisen zu lernen.

Schritt 1: „Nicht“ erkennen – Identifiziere unerwünschtes Verhalten

Der erste Schritt klingt simpel, ist aber entscheidend: Benenne ganz konkret, welches Verhalten du verringern möchtest.

Frag dich:

  • Unterbricht dein Kind ständig, wenn du sprichst?
  • Ignoriert es Anweisungen?
  • Ärgern und streiten die Geschwister ständig?
  • Wird beim Essen herumgealbert oder geschrien?

Diesen Schritt schaffen die meisten Eltern leicht. Denn das, was stresst, fällt sofort auf.

Warum ist das wichtig? Weil du erst dann eine positive Alternative entwickeln kannst, wenn du genau weißt, welches Verhalten weg soll.

Schritt 2: Bilde das Gegenteil von „Nicht“ – Definiere das gewünschte positive Verhalten

Sobald du weißt, welches Verhalten weniger werden soll, folgt der wichtigste Schritt: Formuliere ganz genau, welches Verhalten du dir stattdessen wünschst. Das ist so super wichtig, weil dein Kind nur so wissen kann, was es überhaupt tun kann oder soll.

Manchmal ist das gewünschte Verhalten einfach das direkte Gegenteil:

  • Spielsachen liegen überall herum → „Bitte räum sie nach dem Spielen in die Kiste.“

In anderen Situationen braucht es eine passende Alternative:

  • Dein Kind unterbricht ständig beim Essen → „Warte bitte, bis der andere fertig gesprochen hat, dann bist du dran.“

Je klarer du benennst, wie dein Kind sich verhalten kann, desto leichter kann es dieses Verhalten lernen, üben und wiederholen.

  • Statt Streit um die Fernsehsendung
    → Friedlich gemeinsam fernsehen
  • Dein Kind kippt den Teller, wodurch Krümel auf dem Tisch und Boden landet.
    Kind lässt den Teller auf dem Tisch oder hält ihn gerade
  • Kleidung wird auf den Boden geworfen
    → Getragene Kleidung kommt in die Box
  • Dein anderes Kind macht zwischen jedem Brot lange Pausen.
    Sobald ein Brot aufgegessen ist, schmiert dein Kind sich ein neues Brot und isst weiter
  • Statt ständig aus dem Bett kommen
    → Im Bett bleiben oder maximal einmal aufstehen
  • Dein Kind stürmt durch den Flur und bringt sich oder andere in Gefahr.
    Dein Kind läuft langsam oder hüpft sanft, sodass man es nicht hört.
  • Statt Schreien und Widersprechen
    → Wut ruhig ausdrücken und Anweisungen befolgen

Schritt 3: Lobe und ermutige das positive Verhalten

Der dritte und vielleicht wichtigste Schritt ist, dein Kind zu loben, wenn es das gewünschte positive Verhalten zeigt.

Sobald du dein Kind dabei erwischst, wie es das gewünschte Verhalten ausführt, nutze die Gelegenheit, es dafür zu loben. Dieses spezielle, spezifische Lob ist besonders effektiv und trägt wirklich dazu bei, das Verhalten zu festigen.

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Zum Beispiel könntest du enthusiastisch sagen: „Ich habe gesehen, wie du deine Spielsachen weggeräumt hast. Das ist wirklich toll von dir!“ (konkret) und dein Kind umarmen oder ein High-Five geben (non-verbale Geste).

  • Friedlich gemeinsam fernsehen
    🥳 „Wow, ihr schaut ja richtig entspannt zusammen! Das ist so schön zu sehen!“ Du umarmst beide gleichzeitig.
  • Kind hält den Teller gerade
    🎉 „Mega! Dein Teller bleibt ganz ruhig auf dem Tisch, das ist richtig stark!“ Daumen hoch und breites Lächeln
  • Kleidung kommt in die Box
    👏 „Super! Du hast die Unterhosen und die Socken in die Box gelegt – das macht das Zimmer richtig ordentlich!“ Schulterklopfen und strahlendes Nicken
  • Kind schmiert sich ein neues Brot ohne lange Pausen
    😃 „Yay! Du bist ja richtig flott heute – zack, das nächste Brot ist fertig! Stark!“ High Five und lachendes Zwinkern
  • Im Bett bleiben oder maximal einmal aufstehen
    🌙 „Toll, du bleibst so schön in deinem Bett! Das macht die Nacht viel ruhiger!“ Sanfte Umarmung oder Kuschelmoment am Morgen
  • Kind läuft langsam oder hüpft sanft im Flur
    🤩 „Wow, du schleichst ja leise wie eine Katze! Das ist echt beeindruckend!“ Spielerisches Tippen auf die Schulter, als wäre es ein Geheimagent
  • Wut ruhig ausdrücken und Anweisungen befolgen
    🎈 „Super! Du hast mir gesagt, was dich stört, und trotzdem das gemacht, worum ich dich gebeten habe – das ist richtig stark!“ Daumen hoch und anerkennendes Kopfnicken

Es ist wichtig zu bedenken, dass unser Gehirn darauf programmiert ist, Fehler zu erkennen. Deshalb ist es wirklich eine Herausforderung sein, dein Kind beim guten Verhalten zu „erwischen“ und angemessen darauf zu reagieren. Aber je mehr du übst, desto leichter wird es dir fallen.

Nicht „nicht“ sagen: 13 Beispiele

Erziehung ohne Schimpfen kann anfangs anstrengend sein, weil dein Gehirn jahrelang negative, schimpfende Formulierungen verinnerlicht hat.

Hier findest du konkrete positive Aufgaben und gezieltes Lob. Zusammen sind sie das Dreamteam, das Erziehung ohne Schimpfen wirklich möglich macht.

Nicht-BeispielPositives GegenteilKonkretes Lob mit non-verbaler Kommunikation
1. „Hey, nicht hauen!“„Bitte lass deine Hände auf deinem Bauch.“
oder
„Bitte lass deine Hände bei dir.“
„Super, wie du deine Hände ruhig hältst!“ (lächelt anerkennend)
2. „Stopp. Lauf nicht auf die Straße! Was soll das?“„Bitte lauf an meiner Hand.“„Ich freue mich, dass du so nah bei mir bleibst!“ (nimmt an der Hand und drückt sie sanft)
3. „Ach komm schon! Nicht mit der Zahnbürste in der Wohnung herumlaufen!“„Bitte Brust an den Elefanten!“ (Der Elefantensticker klebt vorne am Waschbecken.)„Toll, wie du den Elefanten kuschelst!“ (streichelt über den Rücken)
4. „Hör auf zu kleckern! Kannst du nicht ordentlich essen?“„Bitte halte den Mund über der Schüssel!“„Prima, wie vorsichtig du über der Schüssel isst!“ (Daumen hoch)
5. „Ich hoffe dieses Mal vergisst du nichts!“„Bitte nimm deine Liste und kontrolliere, ob du alles hast!“„Klasse, du hast alles überprüft und nichts fehlt!“ (klopft auf die Schulter)
6. „Also, stopp jetzt, rennt nicht ständig durch die Wohnung! Ihr wisst, dass das gegen die Regeln verstößt. Oder nicht?“„Bitte spielt im Kinderzimmer.“„Ich finde es toll, wie ruhig ihr im Zimmer spielt!“ (lächelt freundlich) „Oh, ihr habt ein Schloss gebaut. Soll ich die Prinzessin sein?“
7. „Hallo? Hör jetzt sofort auf zu schreien!“„Bitte sprich mit leiser Stimme.“„Danke, dass du so leise sprichst!“ (legt Hand auf die Schulter)
8. „Komm nicht so spät zurück!“„Bitte sei um 18 Uhr zu Hause.“„Super, du bist pünktlich zuhause.“ (gibt ein High-Five)
9. „Vergiss nicht, deine Hausaufgaben zu machen!“„Bitte mach deine Hausaufgaben gleich nach der Schule.“„Klasse, dass du deine Aufgaben schon erledigt hast!“ (Daumen hoch)
10. „Nicht vergessen, die Hände zu waschen!“„Bitte wasch dir vor dem Essen die Hände.“„Gut gemacht, deine Hände sind sauber!“ (zeigt anerkennend auf die Hände)
11. „Nicht so laut sein!“„Bitte sprich leise, Papa schläft.“„Danke, dass du so leise bist!“ (flüstert zurück)
12. „Hey, hör jetzt auf deine Schwester zu ärgern!“„Bitte spiel nett mit deiner Schwester.“„Ich freue mich, wie lieb du mit ihr spielst!“ (umarmt das Kind)
13. „Das ist gefährlich. Renn hier nicht rum!“„Bitte geh langsam. Wir benutzen Schildkrötentempo.“„Gut, dass du langsam gehst!“ (legt Hand auf die Schulter)

Sollte ich meinem Kind ruhige Erklärungen geben anstatt zu schimpfen?

Gute Frage! Denn: Schimpfen hilft wenig.

Aber lange Erklärungen meistens auch nicht.

Wenn du nach einer besseren Alternative suchst, lohnt sich ein Perspektivwechsel.

1) Erklärungen geben dem falschen Verhalten viel Aufmerksamkeit

Kinder lernen durch Aufmerksamkeit. Wenn du fünf Minuten erklärst, warum etwas falsch war, bekommt das unerwünschte Verhalten eine große Bühne:

„Mama redet, Papa redet, alle sind voll damit beschäftigt.“

Das Gehirn des Kindes speichert:
„Wenn ich das mache, passiert viel.“

Und genau das kann dazu führen, dass dieses Verhalten eher zu- statt abnimmt.

Das ist einer der Gründe, warum Erziehung ohne Schimpfen so wirksam ist: Das falsche Verhalten bekommt keine Show – das richtige bekommt die Aufmerksamkeit.

2) Wissen ≠ Tun

Ein weiterer Haken:
Nur weil ein Kind versteht, warum etwas falsch ist, heißt das noch lange nicht, dass es sich anders verhält.

Das kennen wir Erwachsene sehr gut: Wir wissen, dass wir früher ins Bett sollten, weniger Zucker essen oder mehr Sport treiben… und trotzdem klappt es nicht immer.

Kinder sind da keine Ausnahme. Sie können genau erklären, warum man nicht hauen, schreien oder Dinge durch die Gegend werfen soll. Und machen es im nächsten Moment trotzdem.

Erziehung ist keine Wissensfrage, sondern eine Verhaltensfrage. Und Verhalten lernt man nicht durch Vorträge, sondern durch klare Anleitung → Tun → und positive Verstärkung → Wiederholung → Routine.

3) Erklärungen können sich wie eine Bestrafung anfühlen

Auch gut gemeinte, ruhige Erklärungen können sich für Kinder unangenehm anfühlen – fast wie eine kleine Strafe:

  • Mama redet lange
  • Papa erklärt ausführlich
  • das Kind sitzt daneben und darf nichts sagen oder tun

Während du geduldig argumentierst, hat dein Kind innerlich vielleicht schon abgeschaltet.
Es fühlt sich belehrt, überfordert oder einfach gelangweilt.

Das Ergebnis?

  • weniger Kooperation
  • mehr Frust
  • manchmal sogar Trotz

Und genau das Gegenteil von dem, was du möchtest.

Darum gilt: Erziehung ohne Schimpfen bedeutet nicht, Vorträge zu halten.

Kurze, klare Anweisungen plus viel Aufmerksamkeit für das gewünschte Verhalten wirken deutlich besser.

4) Freundliche Aufgabenstellungen anstatt Erklärungen

Erklärungen sind nicht unnötig. Sie wirken nur besser, wenn sie zur richtigen Zeit kommen. In stressigen Momenten helfen kurze, klare Sätze viel mehr als lange Vorträge. Zum Beispiel:

  • „Bitte benutze deine Worte, wenn du dich ärgerst.“
  • „Bitte räume deine Spielsachen in die Box, wenn du fertig bist.“

Solche Aufforderungen sind freundlich, konkret und leicht umzusetzen.

5) Erklärungen sollten nach dem Loben kommen

Am hilfreichsten sind Erklärungen, wenn sie dein Kind nach einem gelungenen Verhalten bekommt. Dein Kind probiert etwas aus, du lobst es sofort konkret und begeistert. Und erst dann erklärst du, warum das Verhalten gut war oder wie es beim nächsten Mal weitergehen kann.

So spürt dein Kind zuerst Erfolg und Anerkennung. Danach kann es die Erklärung viel besser annehmen und verstehen.

  • Kind bringt Teller zur Spülmaschine
    → „Mega, du hast deinen Teller direkt weggebracht! So bleibt der Tisch sauber, und wir müssen nach dem Essen nicht so viel aufräumen.“
  • Kind kommt beim ersten Rufen
    → „Wow, du bist gleich gekommen, als ich dich gerufen habe! Das macht den Tag für uns beide viel entspannter.“
  • Kind schaltet den Fernseher aus, wenn die Zeit vorbei ist
    → „Toll, du hast den Fernseher sofort ausgemacht! So hast du noch genug Zeit zum Spielen, bevor es ins Bett geht.“
  • Kind teilt sein Spielzeug
    → „Richtig stark, dass du dein Auto geteilt hast! Jetzt könnt ihr beide Spaß haben und zusammen spielen.“
  • Kind bleibt ruhig, obwohl es sauer ist
    → „Wow, du hast deine Wut in Worte gefasst, statt zu schreien! So kann ich dir viel besser helfen, eine Lösung zu finden.“

4 häufige Fragen zur Erziehung ohne Schimpfen

Wie lange dauert es, bis Erziehung ohne Schimpfen funktioniert?

Vielleicht fragst du dich, wann du die ersten positiven Veränderungen bemerkst. Das lässt sich nicht exakt beantworten: jedes Kind ist anders, jede Familie auch. Wichtig ist, dass du dranbleibst: freundlich, klar, geduldig und konsequent.
Wie schnell du Fortschritte siehst, hängt vor allem davon ab, wie häufig du die Methode der positiven Gegensätze anwendest und wie sehr du dich auf gewünschtes Verhalten konzentrierst. Je regelmäßiger du das tust, desto schneller verändert sich etwas.
Als grobe Orientierung: Viele Eltern bemerken nach zwei bis drei Wochen erste Erfolge. In dieser Zeit probieren Kinder das gewünschte Verhalten öfter aus. Gleichzeitig wird das anstrengende Verhalten nach und nach weniger.

Aber mein Kind weiß doch, was es tun muss!

Wissen allein reicht nicht, um Verhalten dauerhaft zu ändern.
Wir Erwachsenen wissen auch, dass wir mehr Wasser trinken, früher schlafen oder mehr Sport machen sollten – und tun es trotzdem nicht immer.
Genauso geht es Kindern: Sie verstehen oft, was richtig wäre, aber das bedeutet nicht automatisch, dass sie es umsetzen.
Hier kommen die positiven Gegenteile ins Spiel. Durch Lob stärkst du die Brücke zwischen Wissen und Handeln:
Du lobst sofort.
Du klingst begeistert.
Du sagst ganz genau, was dein Kind gut gemacht hat.
Und du unterstützt es mit einer kleinen Geste wie High-Five, Umarmung oder Hand aufs Herz.
Dieses positive Feedback sorgt dafür, dass dein Kind das richtige Verhalten häufiger zeigt. Wird es oft wiederholt, entsteht eine Gewohnheit – und irgendwann klappt es ganz ohne spezielles Lob.

Kann ich meinem Kind nicht einfach sagen, was es tun soll, und es gibt eine Konsequenz, wenn es das nicht tut?

Viele Eltern wünschen sich, dass klare Ansagen und Konsequenzen ausreichen. Leider ist das selten so. Bestrafungen wie Schimpfen, lange Erklärungen oder Konsequenzen führen nicht automatisch dazu, dass dein Kind das gewünschte Verhalten lernt. Durch Strafe entsteht kein neues Verhalten.
→ Wenn du freches Reden bestrafst, lernt dein Kind dadurch nicht, wie respektvolle Kommunikation klingt.
→ Wenn du Unfreundlichkeit sanktionierst, wird es dadurch nicht automatisch freundlicher.
Ja, Strafen können kurzfristig ein Verhalten stoppen. Aber es entsteht keine nachhaltige Verbesserung, weil deinem Kind die Alternative fehlt.
Positive Gegenteile wirken langfristig:
Sie zeigen deinem Kind was es stattdessen tun soll und verstärken jedes Mal das gewünschte Verhalten. Dadurch brauchst du mit der Zeit weniger Ermahnungen, weniger Diskussionen und weniger Strafen.
Trotzdem gibt es Momente, in denen du ein Verhalten sofort stoppen musst – zum Beispiel aus Sicherheitsgründen. Dann sind klare, kurze Sätze sinnvoll:
→ „Stopp! Leg das Messer weg.“
→ „Stopp. Bitte bleib stehen.“
Danach kannst du wieder auf die positiven Gegenteile umschalten und zeigen, wie dein Kind sich stattdessen verhalten soll. Das ist schon genug geschimpft. Weitere Erklärungen machen es nicht besser.

3 weitere Methoden für einen Familienalltag ohne Schimpfen

Oder: Was tun, wenn das alte Verhalten weiterhin auftritt?

Positive Gegenteile sind eine starke Methode, um ohne Schimpfen auszukommen – aber sie sind nicht die einzige. Und keine Sorge: Du musst nicht befürchten, dass ohne Schimpfen sofort Chaos ausbricht oder deine Kinder nie wieder kooperieren.

Wichtig zu wissen: Neue Verhaltensweisen entstehen nicht von heute auf morgen. Kinder brauchen Zeit, um Routinen zu entwickeln. Rückfälle gehören ganz normal dazu, selbst wenn du alles richtig machst.

1) Nervige Verhaltensweisen bewusst übersehen

Eine weitere hilfreiche Methode ist, ungewünschten Verhaltensweisen keine zusätzliche negative Aufmerksamkeit zu geben. Wenn du genervt reagierst, schimpfst oder die Augen verdrehst, verstärkst du das Verhalten oft ungewollt.

Bewusstes Übersehen bedeutet: Du ignorierst gezielt kleine, ungefährliche Verhaltensweisen, die zwar nerven, aber keine echten Probleme verursachen. Statt das Verhalten größer zu machen, richtest du deinen Fokus woanders hin.

Welche Verhaltensweisen kannst du bewusst übersehen?

  • Jammern
  • Quengeln
  • Augenrollen
  • Blödeln oder Geräusche machen
  • Kleckern
  • Langsames Trödeln

Wie kannst du entspannt reagieren?
Überlege dir vorher neutrale Alternativen – statt zu ermahnen oder genervt zu reagieren:

  • kurz wegdrehen
  • still weiterarbeiten
  • einen Schluck Wasser holen
  • etwas Kleines aufräumen
  • den Raum kurz verlassen
  • tief durchatmen

Wichtig: Sobald dein Kind wieder positiv reagiert, bekommt es sofort Aufmerksamkeit, am besten konkretes, enthusiastisches Lob. Dadurch lernt es, welches Verhalten sich wirklich lohnt.

Mehr über negative Aufmerksamkeit und bewusstes Übersehen kannst du hier lesen.

2) Kurze Auszeiten und milde Konsequenzen

Nicht jedes Verhalten lässt sich ignorieren. Manchmal muss man eingreifen: etwa wenn Dinge kaputtgehen könnten, Geschwister sich wehtun oder wenn du selbst kurz davor bist zu schreien, weil der Stress von Arbeit, Alltag oder Schlafmangel sowieso schon groß ist.

Wichtig: Anschreien, harsche Bestrafungen und körperliche Gewalt verschlechtern das Verhalten deines Kindes langfristig, sorgen dafür, dass es seltener auf dich hört und belasten das Vertrauen zwischen euch.

Eine sinnvolle Alternative sind milde und kurze Konsequenzen. Oft reicht eine kurze Auszeit von etwa zwei Minuten, um die Situation zu beruhigen. Sie ist vorhersehbar, klar, nicht verletzend und kann auch mehrmals am Tag eingesetzt werden.

Wenn eine Auszeit nicht passt, kannst du ein Privileg für kurze Zeit pausieren – zum Beispiel die Bildschirmzeit für den Abend oder ein Lieblingsspielzeug für eine Stunde. Wichtig ist, dass solche Konsequenzen kurz und milde bleiben. Maximal 24 Stunden reichen völlig; eine ganze Woche wäre zu lang.

Trotzdem sollten Konsequenzen nicht im Mittelpunkt stehen. Sie stoppen nur kurzfristig. Damit dein Kind wirklich lernt, wie es sich stattdessen verhalten soll, bleibt das Wichtigste das Lob für das positive Gegenteil. Je häufiger du positives Verhalten stärkst, desto schneller entstehen neue Gewohnheiten – und desto seltener brauchst du Konsequenzen überhaupt.

3) Positive Erziehungsmethoden

Im Nette Eltern Blog findest du viele weitere Werkzeuge, die sich wunderbar miteinander kombinieren lassen, um langfristige Veränderungen zu erreichen. Jede dieser Methoden ergänzt die andere und hilft dir dabei, eine liebevolle, ruhige und kooperative Atmosphäre in deiner Familie aufzubauen.

Besonders hilfreich sind:

Freundliche Aufgaben oder kleine Herausforderungen:
Statt zu schimpfen, gibst du klare, freundliche Anweisungen oder machst daraus ein kleines Spiel. Das führt oft zu deutlich mehr Kooperation – ohne Streit.

Babyschritte-Methode:
Hier teilst du eine große Aufgabe in kleine, machbare Schritte auf. Dein Kind erlebt schnelle Erfolgserlebnisse, bleibt motiviert und erreicht das Ziel zuverlässiger.

Kurze Rollenspiele:
Damit kannst du mit deinem Kind Verhalten üben, das im Alltag selten vorkommt und deshalb sonst kaum gelobt werden könnte. Spielerisch lernt dein Kind neue soziale Fähigkeiten.

Belohnungstafeln:
Sie bringen zusätzliche Motivation und helfen dir als Elternteil, konsequent zu bleiben und positives Verhalten häufiger zu loben.

Vorbild sein:
Kinder lernen vor allem durch Beobachtung. Je klarer du selbst zeigst, welches Verhalten du dir wünschst – ruhig reden, freundlich bleiben, Konflikte fair lösen – desto leichter fällt es deinem Kind, das nachzuahmen.

Alle diese Methoden unterstützen sich gegenseitig. Kombiniert mit den positiven Gegenteilen entsteht ein Erziehungsstil, der ohne Schimpfen auskommt, Sicherheit gibt und gleichzeitig die Beziehung zu deinem Kind stärkt.

Quellen und Literatur

Kazdin, A.E. & Rotella, C. (2008). The Kazdin Method for parenting the defiant child: With no pills, no therapy, no contest of wills. Boston: Houghton Mifflin.

Kazdin, A.E., & Rotella, C. (2013). The everyday parenting toolkit: The Kazdin Method for easy, step-by-step lasting change for you and your child. Boston: Houghton Mifflin Harcourt.

Mackenzie, R. J. (2013). Setting limits with your strong-willed child, revised and expanded 2nd edition: Eliminating conflict by establishing CLEAR, firm, and respectful boundaries. Harmony/Rodale.

Corpus, J. H. & Good, K. (2020). The effects of praise on children’s intrinsic motivation revisited. In Routledge eBooks (S. 39–46). 

Drews, R., Tani, G., Cardozo, P. L. & Chiviacowsky, S. (2020). Positive feedback praising good performance does not alter the learning of an intrinsically motivating task in 10-year-old children. Motricidad45, 46–54. 

Fullerton, E. K., Conroy, M. A. & Correa, V. I. (2009). Early Childhood Teachers’ use of Specific Praise Statements with Young Children at Risk for Behavioral Disorders. Behavioral Disorders34(3), 118–135. 

Ich bin Julia, Mama eines Sohnes und zweier Für-immer-Pflegekinder. Auf meinem Blog teile ich wissenschaftlich fundierte, positive und gewaltfreie Erziehungsmethoden. Mein Ziel ist es, Eltern dabei zu unterstützen, liebevoll Grenzen zu setzen und den Familienalltag harmonisch und stressfreier zu gestalten.

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  • Anschreien von Kindern: Wie es so weit kommen konnte

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12 Antworten zu „Erziehung ohne Schimpfen mit positiven Gegenteilen: Komplette Anleitung“

  1. […] weiterer Ansatz ist das Loben positiver Gegensätze. Statt „Hör auf zu schreien!“ kannst du z. B. sagen: „Ich finde es toll, wie ruhig du gerade […]

  2. […] das positive Gegenteil des unerwünschten Verhaltens anstatt zu […]

  3. […] sich auf unerwünschtes Verhalten zu konzentrieren, wird der Fokus auf das positive Gegenteil […]

  4. […] 👉 Positive Gegenteile zum unerwünschten Verhalten zu loben, ist die effektivste Alternative! […]

  5. […] Methode der positiven Gegenteile hilft dir, unerwünschte Verhaltensweisen zu reduzieren, indem du dich auf das Fördern und Loben […]

  6. […] Positive Gegenteile für unerwünschtes Verhalten finden […]

  7. […] Handlauf glatt. Es braucht keinen Stacheldraht, damit dein Kind sicher in den ersten Stock kommt. Positiven Gegensätze zeigen deinem Kind, wo es langgeht und wie es richtig ist, sich zu verhalten, sodass seine eigenen […]

  8. […] meinem Beitrag ‚Nicht nicht sagen: Positive Gegenteile in der Erziehung‚ erfährst du, wie du negative Formulierungen geschickt umgehen […]

  9. […] Schlüssel liegt darin, das unerwünschte Verhalten (= ständiges Nein-sagen/Widerstand) durch ein positives Gegenteil zu ersetzen, sodass es öfter auftritt. Statt dich darauf zu konzentrieren, dass dein Kind trotzt […]

  10. […] deinem Kind beizubringen, seine großen, echten Gefühle friedlicher zu zeigen (das ist das positive Gegenteil) – und genau hier setzt das „Wutanfall-Spiel“ an, das auf den Arbeiten von Dr. Alan E. Kazdin […]

  11. […] Förderung positiver Gegenteile: Konzentriere dich darauf, das erwünschte Verhalten zu fördern und zu loben. Definiere klar, was das positive Gegenteil eines störenden Verhaltens ist, und erkenne dieses Verhalten gezielt an. […]

  12. […] er verstärkt das unerwünschte Verhalten. Warum? Weil er sich vollständig darauf konzentriert. Ob Eltern schimpfen oder ruhig erklären, in beiden Fällen bekommt das Verhalten viel Aufmerksamkeit. Studien zeigen, […]

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